Gesundheitsblog November 2019
Hausstauballergie – Die Gefahr lauert unter der eigenen Bettdecke
Fühlen Sie sich regelmäßig unausgeschlafen und leiden Sie schon morgens, direkt nach dem Aufwachen unter juckenden und tränenden Augen? Kopfschmerzen, Kratzen im Hals, einer verstopften Nase? Und vielleicht sogar Husten und Schnupfen?
Dann könnte eine Hausstauballergie (korrekt: Hausstaubmilbenallergie) dahinterstecken! Denn Hausstaubmilben lieben das gemütliche Klima von Polstermöbeln und Teppichen, und natürlich auch das ihres Bettes. Deshalb leiden Hausstauballergiker besonders morgens auffallend häufig unter den allergietypischen Beschwerden. Kein Wunder, schließlich sind sie ihren unliebsamen Bettgenossen Nacht für Nacht stundenlang ausgesetzt.
Durch welche Symptome macht sich eine Hausstauballergie bemerkbar?
Die Anzeichen ähneln denen einer klassischen Erkältung, weshalb die Diagnose häufig recht spät oder auch gar nicht gestellt wird. Allerdings halten die Beschwerden das ganze Jahr an und treten verstärkt nachts und morgens nach dem Aufstehen auf. Folgende Symptome können Hinweise sein:
- Husten, teilweise mit Verschleimung
- gerötete und tränende Augen
- häufige Bindehautentzündung
- Schnupfen mit verstopfter Nase oder Fließschnupfen
- Niesanfälle
- angeschwollene Schleimhaut in Nasen- & Rachenraum
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Juckreiz und Hautausschlag
- Atemnot
- unruhiger Schlaf
Übrigens:
Hausstaubmilben zählen zu den häufigsten Allergieauslösern in geschlossenen Räumen. Gerade beim Staubwischen, Betten machen oder Staubsaugen ohne Feinstaubfilter wird vermehrt Staub aufgewirbelt und gelangt in die Atemluft - und mit ihm die Symptome auslösenden Allergene.
Ganz verhindern kann man die Anwesenheit der unliebsamen Spinnentierchen allerdings nicht. Selbst in den saubersten Haushalten tummeln sich die ungebetenen Gäste. Mit mangelnder Hygiene hat diese Allergie demnach nichts zu tun!
Wie behandelt man eine Hausstauballergie?
Das können Sie selbst tun?
Grundsätzlich sollten Sie versuchen dem Allergieauslöser – also den Hausstaubmilben und ihren Hinterlassenschaften – weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie:
- Halten Sie sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer möglichst niedrig.
- Verwenden Sie sogenannte Encasings: Diese speziellen Kunststoff-Überzüge für Oberbetten und Matratzen sind milbenundurchlässig und schneiden die Milben damit von ihrer Nahrungsquelle ab.
- Wechseln Sie wöchentlich die Bettwäsche und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad Celsius.
- Reinigen Sie einmal jährlich Ihre Matratzen.
- Haustiere sollten sich nicht im Schlafzimmer aufhalten oder gar mit im Bett schlafen.
- Entfernen Sie potenzielle Staubfänger wie Vorhänge oder Teppiche aus dem Schlafzimmer und bestenfalls aus der gesamten Wohnung.
- Saugen Sie regelmäßig Staub und verwenden Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter.
- Glatte Bodenbeläge sollten spätestens alle zwei Tage feucht gewischt werden.
- Kuscheltiere, Sofakissen und ähnliche „Milbenbrutstätten“ können entweder für 24 Stunden in die Gefriertruhe gelegt werden oder für eine gewisse Zeit bei höheren Temperaturen in den Wäschetrockner gegeben werden. Beide Maßnahmen töten Milben ab und reduzieren somit die Allergenbelastung.
Medikamentöse Behandlung
Es gibt verschiedene Medikamente, die die Symptome deutlich lindern können. Dazu gehören beispielsweise verschreibungspflichtige Kortisonpräparate, mit denen sich allergiebedingte entzündliche Beschwerden behandeln lassen. Auch sogenannte Antihistaminika, die dem Botenstoff der allergischen Reaktion, dem Histamin entgegenwirken, können die Therapie unterstützen. Sie sind zumeist rezeptfrei in Tablettenform in der Apotheke erhältlich.
Helfen diese Medikamente nicht ausreichend, sollte man eine Hyposensibilisierung in Erwägung ziehen. Dabei wird der Körper langsam an die allergieauslösende Substanz gewöhnt. Dies geschieht entweder durch ein Verabreichen der Allergene in Tropfenform oder auch durch Injektionen unter die Hautoberfläche. Dadurch wird das Immunsystem trainiert, nicht mehr so stark auf den Allergieauslöser zu reagieren. Allerdings kann es einige Jahre dauern, bis die Therapie erfolgreich abgeschlossen ist. Dafür bekämpft die Hyposensibilisierung tatsächlich die Ursache der Allergie und nicht nur die Symptome. Dadurch lässt sich das Risiko für eine chronische Erkrankung der Atemwege deutlich verringern. Denn:
Ein letzter Tipp:
Da Sie beim Putzen im wahrsten Sinne des Wortes Staub aufwirbeln, sollten Sie im Idealfall nicht selbst putzen. So kommen Sie den allergieauslösenden Biestern nicht unnötig zu nah und haben zudem mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens.