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Hausstauballergie –

Die Gefahr lauert

unter der eigenen

Bettdecke

Gesundheitsblog November 2019

Hausstauballergie – Die Gefahr lauert unter der eigenen Bettdecke

Fühlen Sie sich regelmäßig unausgeschlafen und leiden Sie schon morgens, direkt nach dem Aufwachen unter juckenden und tränenden Augen? Kopfschmerzen, Kratzen im Hals, einer verstopften Nase? Und vielleicht sogar Husten und Schnupfen?

Dann könnte eine Hausstauballergie (korrekt: Hausstaubmilbenallergie) dahinterstecken! Denn Hausstaubmilben lieben das gemütliche Klima von Polstermöbeln und Teppichen, und natürlich auch das ihres Bettes. Deshalb leiden Hausstauballergiker besonders morgens auffallend häufig unter den allergietypischen Beschwerden. Kein Wunder, schließlich sind sie ihren unliebsamen Bettgenossen Nacht für Nacht stundenlang ausgesetzt.

Was ist eine Hausstauballergie?

Es handelt sich dabei nicht um eine Allergie gegen Hausstaub, wie der Name zunächst vermuten lässt. Vielmehr lösen Hausstaubmilben, oder genauer gesagt ihr Kot, bei einigen Menschen – schätzungsweise bei rund 10 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung – allergische Reaktionen hervor. Die achtbeinigen, weißen Tierchen gehören zur Familie der Spinnen und sind nur etwa 0,3mm groß, was erklärt, warum ein Gramm Hausstaub einige Tausend Milben enthalten kann. Besonders wohl fühlen sich diese bei 25 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Sie ernähren sich in erster Linie von tierischen und menschlichen Hautschuppen und Haaren. Deshalb findet man größere Mengen an Milben in Kissen, Polstern und Plüschtieren sowie auf Teppichen.

Durch welche Symptome macht sich eine Hausstauballergie bemerkbar?

Die Anzeichen ähneln denen einer klassischen Erkältung, weshalb die Diagnose häufig recht spät oder auch gar nicht gestellt wird. Allerdings halten die Beschwerden das ganze Jahr an und treten verstärkt nachts und morgens nach dem Aufstehen auf. Folgende Symptome können Hinweise sein:

  • Husten, teilweise mit Verschleimung
  • gerötete und tränende Augen
  • häufige Bindehautentzündung
  • Schnupfen mit verstopfter Nase oder Fließschnupfen
  • Niesanfälle
  • angeschwollene Schleimhaut in Nasen- & Rachenraum
  • Halsschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Juckreiz und Hautausschlag
  • Atemnot
  • unruhiger Schlaf

 

Übrigens:

Hausstaubmilben zählen zu den häufigsten Allergieauslösern in geschlossenen Räumen. Gerade beim Staubwischen, Betten machen oder Staubsaugen ohne Feinstaubfilter wird vermehrt Staub aufgewirbelt und gelangt in die Atemluft - und mit ihm die Symptome auslösenden Allergene.

Ganz verhindern kann man die Anwesenheit der unliebsamen Spinnentierchen allerdings nicht. Selbst in den saubersten Haushalten tummeln sich die ungebetenen Gäste. Mit mangelnder Hygiene hat diese Allergie demnach nichts zu tun!

Wie diagnostiziert man eine Hausstauballergie?

Besteht der Verdacht, dass Sie an einer Allergie leiden, kann der Hausarzt oder bestenfalls ein Allergologe einen sogenannten Prick-Test („prick“ = englisch „piksen“) durchführen. Dazu träufelt der Arzt verschiedene Testlösungen mit möglichen Allergenen auf die Haut an der Innenseite der Unterarme. Anschließend werden diese Stellen mit einer Nadel leicht angepikst, um kleine, oberflächliche Wunden zu erzeugen und das Eindringen der Allergene in die Haut zu ermöglichen. Reagiert eine oder mehrere der kleinen Teststellen mit einer Rötung oder einer einem Mückenstich ähnlichen Quaddel, liegt eine Allergiebereitschaft vor. Diese Diagnose kann anschließend durch eine Blutuntersuchung abgesichert werden.

Vorsicht!

Eine Hausstauballergie sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen!  Bleibt sie über einen längeren Zeitraum unbehandelt, kann sich Asthma entwickeln. Mediziner sprechen dann von einem sogenannten Etagenwechsel. Dabei verlagert sich die anfangs harmlos anmutende Allergie auf die unteren Atemwege und wird so zu einer chronischen und schlimmstenfalls lebensbedrohlichen Krankheit!

 

Wie behandelt man eine Hausstauballergie?

Das können Sie selbst tun?

Grundsätzlich sollten Sie versuchen dem Allergieauslöser – also den Hausstaubmilben und ihren Hinterlassenschaften – weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten wie:

  • Halten Sie sowohl die Raumtemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer möglichst niedrig.
  • Verwenden Sie sogenannte Encasings: Diese speziellen Kunststoff-Überzüge für Oberbetten und Matratzen sind milbenundurchlässig und schneiden die Milben damit von ihrer Nahrungsquelle ab.
  • Wechseln Sie wöchentlich die Bettwäsche und waschen Sie diese bei mindestens 60 Grad Celsius.
  • Reinigen Sie einmal jährlich Ihre Matratzen.
  • Haustiere sollten sich nicht im Schlafzimmer aufhalten oder gar mit im Bett schlafen.
  • Entfernen Sie potenzielle Staubfänger wie Vorhänge oder Teppiche aus dem Schlafzimmer und bestenfalls aus der gesamten Wohnung.
  • Saugen Sie regelmäßig Staub und verwenden Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter.
  • Glatte Bodenbeläge sollten spätestens alle zwei Tage feucht gewischt werden.
  • Kuscheltiere, Sofakissen und ähnliche „Milbenbrutstätten“ können entweder für 24 Stunden in die Gefriertruhe gelegt werden oder für eine gewisse Zeit bei höheren Temperaturen in den Wäschetrockner gegeben werden. Beide Maßnahmen töten Milben ab und reduzieren somit die Allergenbelastung.

 

Medikamentöse Behandlung

Es gibt verschiedene Medikamente, die die Symptome deutlich lindern können. Dazu gehören beispielsweise verschreibungspflichtige Kortisonpräparate, mit denen sich allergiebedingte entzündliche Beschwerden behandeln lassen.  Auch sogenannte Antihistaminika, die dem Botenstoff der allergischen Reaktion, dem Histamin entgegenwirken, können die Therapie unterstützen. Sie sind zumeist rezeptfrei in Tablettenform in der Apotheke erhältlich.

Helfen diese Medikamente nicht ausreichend, sollte man eine Hyposensibilisierung in Erwägung ziehen. Dabei wird der Körper langsam an die allergieauslösende Substanz gewöhnt. Dies geschieht entweder durch ein Verabreichen der Allergene in Tropfenform oder auch durch Injektionen unter die Hautoberfläche. Dadurch wird das Immunsystem trainiert, nicht mehr so stark auf den Allergieauslöser zu reagieren. Allerdings kann es einige Jahre dauern, bis die Therapie erfolgreich abgeschlossen ist. Dafür bekämpft die Hyposensibilisierung tatsächlich die Ursache der Allergie und nicht nur die Symptome. Dadurch lässt sich das Risiko für eine chronische Erkrankung der Atemwege deutlich verringern. Denn:

 

Ein letzter Tipp:

Da Sie beim Putzen im wahrsten Sinne des Wortes Staub aufwirbeln, sollten Sie im Idealfall nicht selbst putzen. So kommen Sie den allergieauslösenden Biestern nicht unnötig zu nah und haben zudem mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens.