Gesundheitsblog Februar 2019
Krebs: Frühe Vorsorge erhöht die Chancen
Der Begriff allein sorgt schon für Beunruhigung: Krebs. Doch „den Krebs“ gibt es nicht, die Bezeichnung steht für viele unterschiedliche Krankheiten, bei denen sich ein bösartiger Tumor entwickelt. Nach Schätzungen des Zentrums für Krebsregisterdaten sind im Jahr 2014 in Deutschland insgesamt rund 476.000 Krebserkrankungen erstmalig diagnostiziert worden. Welche Chancen auf Heilung bestehen, ist höchst unterschiedlich und hängt auch von der Art der Krebserkrankung ab. Sicher ist aber: Die Chancen auf Heilung steigen deutlich, je früher der Krebs erkannt wird. Genau deshalb ist die Vorsorge – oder besser: Früherkennung – so wichtig.
Menschliche Zellen folgen im Normalfall einem klar vorgegebenen Programm. Durch Zellteilung entstehen sie, sie wachsen, altern und sterben nach einer bestimmten Zeit auch wieder ab. Aufgrund ihrer im Erbgut enthaltenen Informationen „wissen“ die Zellen, was ihre Aufgabe ist, an welche anderen Zellen sie sich anschließen müssen, um ihre Funktion zu erfüllen und wann sie absterben müssen. Doch in manchen Fällen sind diese Informationen gestört. Zellen wachsen dann ungeordnet und es entstehen Wucherungen, die allgemein als Tumore bezeichnet werden. Sind diese Tumore bösartig, dringen also in umliegendes Gewebe ein, zerstören und verdrängen es dabei und breiten sich über Blutgefäße oder Lymphbahnen im Körper aus, wird von einer Krebserkrankung gesprochen. Etwas anders verhält es sich z.B. bei den sogenannten Leukämien, also Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, die durch eine unkontrollierte Vermehrung fehlentwickelter, nicht funktionsfähiger Leukozyten (weiße Blutkörperchen) gekennzeichnet ist. Eine normale Blutbildung im Körper wird dadurch gestört, gesunde weiße und rote Blutkörperchen werden verdrängt.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind Tumorerkrankungen nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern ist der Prostatakrebs, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs. Frauen sind in erster Linie von Brustkrebs betroffen. Bei ihnen folgen Darmkrebs und das Bronchialkarzinom. Die meisten bösartigen Tumore und ihre Vorstufen bleiben zunächst unbemerkt, da sie keine Beschwerden verursachen. Ihre rechtzeitige Erkennung könnte eine Krebserkrankung oft verhindern.
Generell ist es schwierig bis unmöglich zu beurteilen, ob ein wirklicher Schutz vor Krebs möglich ist. Allerdings sind Faktoren bekannt, die das Krebsrisiko erhöhen können. Dazu zählen das Rauchen, Übergewicht oder der Genuss von zu viel Alkohol. Wer einem gesunden Lebensstil folgt, kann sein Risiko für zahlreiche Krankheiten vermindern, dazu gehören auch verschiedene Krebsarten. Neben den identifizierten Risikofaktoren entscheidet aber auch schlicht der Zufall darüber, ob eine Zelle ein bösartiges Wachstum nimmt - bei jeder Zellteilung können Fehler entstehen. Schon aus diesem Grund empfiehlt es sich, die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Wird Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, kann er oft noch gut behandelt werden.