Gesundheitsblog September 2019
Koffein – Wirkung und Nebenwirkungen des Muntermachers
Für die meisten gehört Kaffee zu einem guten Start in den Tag – nicht umsonst ist es das beliebteste Heißgetränk der Deutschen: Pro Kopf trinken deutsche Bundesbürger im Laufe ihres Lebens rund 77.000 Tassen Kaffee![1] Bei Energy-Drinks beläuft es sich immerhin auf 4,9 Liter pro Person und Jahr.[2] Wie Koffein wirkt, ob der Genuss von Kaffee und Co. Nebenwirkungen mit sich bringt und welche das sein können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist Koffein und wie wirkt es?
Koffein gehört zu den so genannten Alkaloiden, einer Stoffgruppe, die unter anderem in Kaffeebohnen, Samen der Guaranapflanze, in Teegewächsen oder Kakaofrüchten vorkommt. Den Pflanzen dient es als Schutz vor Fressfeinden, auf uns Menschen hat Koffein hingegen eine euphorisierende, muntermachende Wirkung: Es verursacht die Ausschüttung der Stresshormone Serotonin, Dopamin und Adrenalin. Unser Herz schlägt daraufhin schneller und Blutdruck sowie Puls steigen, was zu einer Stimulation unseres Nervensystems und einer positiven Beeinflussung unserer Konzentrationsfähigkeit führt. Gleichzeitig werden durch Koffein die sogenannten Adenosinrezeptoren im Nervengewebe blockiert, was uns wach werden beziehungsweise wachbleiben lässt. Adenosin ist ein Botenstoff, der die Aktivität unseres Gehirns reguliert und signalisiert, dass wir müde sind. Wird es geblockt, werden wir munter.
Generell braucht Koffein zwischen 15 und 30 Minuten, um in den Blutkreislauf zu gelangen und seine Wirkung zu entfalten. Dazu genügt oft schon eine Tasse Filterkaffee, was ca. 100 Milligramm Koffein entspricht. Allerdings setzt bei regelmäßigem Konsum eine Gewöhnung ein, was dazu führen kann, dass der gewünschte, wachmachende Effekt nachlässt. Wie der Körper auf den Muntermacher reagiert, hängt auch vom jeweiligen Stoffwechsel ab.
[1] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/198042/umfrage/durchschnittlicher-verbrauch-bestimmter-produkte-im-leben-eines-deutschen/
[2] https://de.statista.com/themen/3326/energy-drinks/
Nebeneffekte des Wachmachers
Koffein hat viele positive Eigenschaften: Neben seiner belebenden Wirkung kann es sich auch positiv auf unsere Konzentrationsfähigkeit auswirken. Interessant für Migränepatienten: Koffein kann außerdem durch eine Verengung der Blutgefäße im Gehirn das Schmerzempfinden verringern und damit eine Linderung bei Migräneattacken herbeiführen. Aber Achtung, wer regelmäßig Koffein zu sich nimmt und den Konsum einschränken möchte, sollte das Schritt für Schritt tun. Denn ein abrupter Koffeinstopp kann dann Kopfschmerz- oder sogar Migräneattacken auslösen.
Zu viel Koffein kann zudem zu:
- Magenschmerzen (durch vermehrte Magensäureproduktion),
- Beschwerden beim Einschlafen oder Schlaflosigkeit,
- innerer Unruhe, Herzrhythmusstörungen, Nervosität und Reizbarkeit
führen.
Sensible Menschen mit Vorerkrankungen wie einem Herzleiden, sollten nur wenig Koffein zu sich nehmen oder bestenfalls ganz darauf verzichten. Dies gilt besonders dann, wenn den Erkrankungen zur Folge Medikamente eingenommen werden, da bestimmte Kombinationen zu Wechselwirkungen führen können. Sollten Sie sich diesbezüglich unsicher sein, kommen Sie gerne zu einer Beratung zu uns in die Apotheke.
Auch bei Kindern und Schwangeren sollte Koffein nur in Maßen konsumiert werden. Für Kinder ist eine übermäßige Aufnahme gefährlich, da es zu
- Konzentrationsschwierigkeiten,
- Schlafstörungen,
- Nervosität, Gereiztheit,
- Übelkeit,
- Einschränkungen der Feinmotorik (durch erhöhten Puls und Blutdruck) sowie
- Hemmungen der Gehirnentwicklung führen kann.
Für Schwangere ist eine Aufnahme von mehr als zwei Tassen Kaffee am Tag (200mg Koffein) nicht empfehlenswert, da Koffein das Wachstum und die Entwicklung des Fötus beeinflussen kann. Darüber hinus kann es
- Schlafstörungen,
- Nervosität,
- Gereiztheit,
- und Einschränkungen der Feinmotorik (durch erhöhten Puls und Blutdruck) verursachen.