Unser Gesundheitsblog
Gürtelrose –
Wenn ein Virus
zum zweiten Mal zuschlägt

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Gürtelrose –
Wenn ein Virus
zum zweiten Mal zuschlägt
Gesundheitsblog Juni 2020
Gürtelrose – Wenn ein Virus zum zweiten Mal zuschlägt
Juckende Bläschen und schmerzender, roter Hautausschlag an Rücken und Bauch – das sind die sicht- sowie spürbaren Anzeichen einer Gürtelrose. Die Viruserkrankung kann als Zweiterkrankung nach den Windpocken auftreten, denn sie wird vom gleichen Erreger verursacht: dem Varizella-Zoster-Virus aus der Gruppe der Herpes-Viren. Daher wird die Gürtelrose auch Herpes Zoster genannt. Wie es zum Ausbruch der Viruserkrankung kommt, welche Anzeichen eine Gürtelrose erkennen lassen und wie sie behandelt werden kann, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Keine Gürtelrose ohne Windpocken
Es können nur Menschen eine Gürtelrose entwickeln, die in der Vergangenheit (auch unbemerkt) Windpocken hatten. Das Virus verbleibt nach Abklingen dieser Krankheit im Körper, wandert entlang der Nervenbahnen, setzt sich an deren Knotenpunkten (meist in der Wirbelsäulengegend) fest und lauert dort ein Leben lang. Auch Jahrzehnte nach der ursprünglichen Windpockenerkrankung kann es reaktiviert werden – und äußert sich dann in Form einer Gürtelrose. Ursächlich ist vor allem ein geschwächtes Immunsystem zum Beispiel durch starken Stress, verschiedene Krankheiten oder zu intensive UV-Strahlung. Da unsere Immunabwehr mit zunehmendem Alter schlechter wird, haben vor allem Menschen ab etwa dem 50. Lebensjahr ein erhöhtes Risiko an Gürtelrose zu erkranken.
Ansteckung
Die Gefahr, sich mit dem Varizella-Zoster-Virus zu infizieren, geht vor allem von Windpocken-Patienten aus. Die Ansteckungsgefahr ist sehr groß, da die Viren unter anderem durch Tröpfcheninfektion übertragen werden: Wann immer ein Erkrankter hustet, niest oder einfach nur spricht, werden sie in der Luft verbreitet und erreichen so schnell die Atemwege ungeschützter Personen, die sich in der Nähe aufhalten. Hoch infektiös ist auch die Flüssigkeit der Bläschen auf der Haut der Betroffenen. Gelangen die darin befindlichen Viren zum Beispiel durch Kratzen an die Hände, können sie bei direktem Körperkontakt leicht weitergegeben werden – man spricht dann von einer Schmierinfektion. Von Gürtelrose-Patienten geht eine deutlich geringere Ansteckungsgefahr aus, da in diesem Fall eine Übertragung des Virus ausschließlich über eine Schmierinfektion erfolgen kann. Übrigens: Unabhängig von der Art der Ansteckung entwickeln Erstinfizierte auch im Erwachsenenalter keine Gürtelrose, sondern immer zuerst Windpocken.
Gürtelrose durch Impfungen vorbeugen
Um sich vor einer Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) standardmäßig, Kinder impfen zu lassen – vorzugsweise in zwei Schritten: Demnach sollte die erste Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten, die zweite im Alter von 15 bis 23 Monaten erfolgen. Der Impfschutz beugt dem Ausbruch der typischen Kinderkrankheit und somit auch einer eventuell auftretenden Gürtelrose vor. Eine Impfung kann nach Empfehlung der STIKO zu jedem Zeitpunkt bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden und ist darüber hinaus auch für Risikogruppen wie zum Beispiel Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere, die noch nicht an Windpocken litten, sinnvoll. Grund ist, dass bei ihnen eine Infektion mit den Viren gefährlich werden kann, da das Ungeborene Entwicklungsstörungen davontragen kann.
Guter Tipp: Seit Mai 2018 gibt es einen neuen Impfstoff, der auch im höheren Alter das Risiko senkt, an Gürtelrose zu erkranken. Die STIKO empfiehlt diese Impfung für Personen ab 60 Jahren generell als Standardimpfung sowie für Personen ab 50 Jahren, wenn sie einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung ausgesetzt sind, zum Beispiel, wenn sie ein stark geschwächtes Immunsystem haben.