Gesundheitsblog März 2018
Wunderwerk Rücken – Wie wir ihn bestmöglich unterstützen
Unser Rücken ist ein Wunderwerk der Natur: so stark, so stabil und doch so beweglich. Wirbel, Gelenke, Bänder, Bandscheiben, Muskeln und Faszien bilden ein komplexes System, das uns aufrecht hält, viel (er)tragen kann – und für Bewegung gemacht ist! Die zunehmende Bewegungslosigkeit in unserer Gesellschaft ist deshalb auch eine der wesentlichen Ursachen für die erschreckend hohe Zahl an Menschen, die unter Rückenschmerzen leiden.
Dies bestätigt der Rückenexperte Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer in seinem neuesten Buch (Mein großes Rückenbuch – Wie Sie Ihren Schmerz besiegen): „Leider vernachlässigen wir unseren Rücken im Tagtäglichen. Sitzen ist das neue Rauchen! Wir sitzen mehr als sechs Stunden, bewegen uns kaum noch viel mehr als fünf Minuten, um aus der Puste zu kommen. Wenn überhaupt!“
Bewegung tut dem Rücken in zweierlei Hinsicht gut, denn sie befreit auch den Kopf. In heutigen Zeiten ist psychische Belastung im Zusammenhang mit Rückenschmerzen nicht zu unterschätzen. Überforderung und Stress können schwer auf unseren Schultern lasten. Nur in den wenigsten Fällen sind ernsthafte Schäden wie ein Bandscheibenvorfall Grund für die Schmerzen. Sollten sie über mehrere Tage an Rückenschmerzen leiden, lassen Sie die Ursachen auf jeden Fall ärztlich abklären.
Richtig sitzen am Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz fällt es oft schwer, dem Sitzen zu entkommen. Computerarbeit fesselt uns an den Schreibtisch und selbst Besprechungen, bei denen der Computer nicht zwingend benötigt wird, werden meist im Sitzen durchgeführt. Es gibt keine Sitzposition, die dauerhaft gesund für den Rücken ist, die folgenden Aspekte können aber bei der Entlastung helfen:
- Tisch- und Stuhlhöhe sollten so eingestellt sein, dass Ihr Unterarm beim lockeren Aufliegen auf dem Tisch einen 90° Winkel zum Oberarm bildet. Auch Ober- und Unterschenkel bilden idealer Weise einen rechten Winkel, die Fußsohlen liegen vollständig auf dem Boden auf. Sofern der Tisch keine Höheneinstellung zulässt, können Fußstützen Höhenunterschiede ausgleichen.
- Nutzen Sie die vollständige Sitzfläche Ihres Stuhls aus, um einen runden Rücken und ungünstigen Beinwinkel zu verhindern.
- Ein aufrechter Sitz ist empfehlenswert, um die Bandscheiben gleichmäßig zu belasten. Sie erreichen eine aufrechte Sitzposition, indem Sie das Becken leicht nach vorn kippen. Unterstützen kann dabei ein Keilkissen, das Sie mit der dünnen Seite nach vorn auf Ihren Stuhl legen. Verharren Sie aber nicht starr in dieser Position. Nutzen Sie die Stuhllehne, um sich auch mal zurückzulehnen oder nach vorn zu neigen. Selbst „lümmeln“ ist ab und zu erlaubt. Beweglich bleiben auch im Sitzen ist das A&O.
Last but not least: Die richtige Schlafposition für Ihren Rücken
Einen großen Teil unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Die einen liegen dabei auf dem Bauch, andere auf der Seite oder auf dem Rücken – letztere ist die rückenfreundlichste Schlafposition. Sie sollten dabei möglichst gerade liegen und ein flaches Kopfkissen verwenden, um den oberen Bereich der Wirbelsäule nicht zu belasten.
Tipps bei bestimmten Beschwerden bietet Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer auf www.rueckenwelt.com:
- Wer an leichten Schmerzen in der Lendenwirbelsäule leidet, kann zudem beim Schlafen eine kleine Knierolle verwenden.
- Bei Beschwerden im Nacken hilft ein kleines Kissen in der Höhle zwischen Nacken und Bettoberfläche.
- Bei starken Rückenschmerzen winkeln Sie die Knie durch ein Stufenbett ab. In dem Fall hilft auch eine seitliche Embryo-Lage mit einem kleinen Kissen zwischen den angewinkelten Knien.
Wir sind für Sie da!
Auch wenn sich hinter Rückenbeschwerden häufig „nur“ Muskelverspannungen verbergen, sollten Sie dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. Insbesondere, wenn die Schmerzen über mehrere Tage andauern, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Kommen Sie ansonsten zu uns in die Apotheke, wir helfen Ihnen und beraten Sie gern!