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Gelassen durch die

Wechseljahre

Gesundheitsblog April 2019

Gelassen durch die Wechseljahre

Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen: Die Wechseljahre können Frauen mit einer ganzen Reihe von Beschwerden konfrontieren. Die Symptome schwanken dabei zwischen lästig und belastend. Viele Frauen fürchten sich daher regelrecht vor dieser Lebensphase, andere „wechseln“ ganz gelassen und ohne nennenswerte Probleme.

Was sind die Wechseljahre?

Als Wechseljahre bezeichnet man den Übergang von der fruchtbaren Lebensphase einer Frau hin zu der Phase, in der eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist. Die Wechseljahre sind damit ein natürlicher Prozess, der sowohl für eine körperliche als auch seelische Umstellung sorgt. Meist beginnt diese Phase, die auch Klimakterium genannt wird, zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr.

In dieser Zeit stellen die Eierstöcke langsam aber kontinuierlich ihre Hormonproduktion um, und es werden immer weniger Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) gebildet. Dadurch bleibt der Eisprung immer häufiger aus, die Fruchtbarkeit nimmt ab und die Regelblutungen werden unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz enden. Die letzte auftretende Monatsblutung bezeichnet man als Menopause. Danach benötigt der Hormonhaushalt meist noch einige Jahre, bis er wieder ausgeglichen ist. Auch diese Regulierungsphase gehört noch zu den Wechseljahren.

Frauen nehmen die Zeit des Klimakteriums ganz individuell wahr und dementsprechend vielfältig ist auch die Gemütslage: Das Wissen, nicht mehr fruchtbar zu sein, empfinden viele Frauen als Verlust ihrer Jugend und Weiblichkeit. Sie haben Anpassungsschwierigkeiten und können unter Stimmungsschwankungen leiden. Andere begrüßen diese Veränderung durchaus, denn mit den lästigen Monatsblutungen schwindet auch das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft.

Was für Beschwerden können während der Wechseljahre auftreten?

Viele Frauen leiden während des Klimakteriums unter wiederkehrenden Hitzewallungen. Dabei breitet sich meist plötzlich eine aufsteigende Hitze über Gesicht, Hals und schließlich über den gesamten Körper aus. Der darauffolgende Schweißausbruch kann einige Minuten andauern, danach setzt oft ein Frösteln ein. Insbesondere nachts schwitzen manche Frauen verstärkt, was wiederum den Nachtschlaf stören und somit zu Tagesmüdigkeit und Abgeschlagenheit führen kann. Rund ein Drittel der Betroffenen kämpft über einen Zeitraum von fünf Jahren und länger mit Hitzewallungen. Allerdings bessern sich die Hitzeschübe im Verlauf der Wechseljahre bei den meisten Frauen von alleine.

Die Schleimhäute im Genitalbereich können aufgrund der hormonellen Umstellung trockener und dünner werden, wodurch sich die Bereitschaft für Verletzungen und Infektionen erhöht. Davon kann auch die Harnröhre betroffen sein, die durch den Östrogenmangel während der Wechseljahre ebenfalls anfälliger wird.

Zudem gelten hormonelle Schwankungen als mögliche Verursacher von depressiven Verstimmungen und innerer Unruhe, insbesondere bei Frauen, die schon vorher unter depressiven Phasen gelitten haben.

Leider steigt mit den Wechseljahren auch das Erkrankungsrisiko: Die Knochenkrankheit Osteoporose, bei der die Knochen an Stabilität verlieren und leichter brechen können, tritt vermehrt nach der Menopause auf. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden in dieser Lebensphase häufiger diagnostiziert. Allerdings gehen Wissenschaftler davon aus, dass nicht nur die Wechseljahre, sondern auch das Älterwerden an sich der Grund dafür ist.

Übrigens:

Bis heute ist sehr umstritten, ob auch Männer Wechseljahre erleben. Natürlich ändert sich auch bei Männern im Laufe der Jahre der Hormonspiegel, allerdings geschieht dies deutlich weniger abrupt als bei Frauen. Zudem spüren Männer hormonell bedingte Veränderungen erst sehr viel später und meist auch in deutlich abgeschwächter Form.

Wie können die Symptome der Wechseljahre behandelt werden?

Die Wechseljahre sind keine Krankheit, so dass die Begleiterscheinungen nicht zwingend medikamentös behandelt werden müssen.

Allerdings leidet etwa ein Drittel aller Frauen unter sehr starken Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, so dass eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein kann. Dabei ersetzt man zum Teil Hormone, die dem Körper fehlen, um den Betroffenen Linderung zu verschaffen. Die Therapie ist in etwa mit der Einnahme der Antibabypille zu vergleichen und muss individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Leider kann eine Hormontherapie auch unerwünschte Nebenwirkungen haben, so dass Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden müssen. Die Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken, kann leicht erhöht sein, ebenso wie das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Deshalb gilt beim Thema Hormonersatztherapie stets der Leitsatz: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Eine alternative Behandlungsmethode sollen natürliche Präparate darstellen, die meist pflanzlicher Natur sind, aber dennoch eine hormonähnliche Wirkung haben können. Diese Produkte fallen oft nicht unter das Arzneimittelgesetz, so dass sie weniger streng kontrolliert werden und Schwankungen in der Zusammensetzung aufweisen können. Allerdings ist die Wirkung dieser sogenannten Phytopharmaka nicht eindeutig wissenschaftlich belegt, weshalb auch dieser Therapieansatz mit einem Arzt besprochen werden sollte.

Was können Sie selbst tun?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um den Verlauf der Wechseljahre positiv zu beeinflussen – ein gesunder Lebensstil gehört ebenso dazu wie die „Pflege“ der eigenen Psyche:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen: Eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung, angereichert mit hochwertigen Proteinen (Eiweißen) und ausgesuchten Fetten schützt die Zellen und stärkt Gefäße und Organe.
  • Vermeiden Sie Übergewicht: Zusätzliche Kilos fördern Hitzewallungen und erhöhen außerdem das Risiko an Diabetes und Bluthochdruck zu erkranken.
  • Verzichten Sie auf Genussgifte: Nikotin- und übermäßiger Alkoholkonsum verstärken Hitzewallungen in den Wechseljahren und erhöhen gleichzeitig die Anfälligkeit für schwerwiegende Erkrankungen.
  • Treiben Sie Sport: Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur den Körper, sondern reduziert auch Stressgefühle und verbessert das psychische Befinden. 
  • Entspannen Sie sich: Während Körper und Geist entspannt sind, kann sich der Stoffwechsel regulieren. Dadurch reduzieren sich sowohl Hitzewallungen als auch Stress und innere Unruhe.
  • Lachen erlaubt! Lachen stärkt erwiesenermaßen die Immunabwehr und trainiert sowohl die Muskeln als auch das Herz-Kreislaufsystem. Zudem lassen sich die unerwünschten Begleiterscheinungen der Wechseljahre mit Humor deutlich leichter ertragen.