Gesundheitsblog August 2019
Sommer, Sonne, Salmonellen: So schützen Sie sich vor einer Infektion
Sommerzeit ist Picknickzeit, Sommerzeit ist Grillzeit, Sommerzeit ist aber auch Keimzeit: Denn mit steigenden Temperaturen steigt auch das Risiko an einer Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen zu erkranken.
Die insgesamt höheren Temperaturen und die steigende Luftfeuchtigkeit verkürzen die Haltbarkeit von Fisch, Fleisch, Milchprodukten und Eierspeisen beträchtlich. Zudem können sich die Salmonellen bei Wärme besonders gut vermehren. Nicht selten endet dann ein Grillfest mit einem verstimmten Magen oder schmerzendem Darm. Die richtige Küchen- und Lebensmittelhygiene hält die Durchfallerreger jedoch weitestgehend in Schach.
Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind kleine, stäbchenförmige Bakterien, die vielfach in der Natur vorkommen. Ihr natürlicher Lebensraum ist der Magen-Darm-Trakt von Tieren, seltener auch der von Menschen. Es gibt verschiedene Arten von Salmonellen, die unterschiedliche Krankheiten auslösen können. Dazu zählen beispielsweise Thyphus, eine schwere Allgemeinerkrankung mit Darmbeteiligung und Parathyphus, eine ähnliche, aber meist leichter ausgeprägte Erkrankung. Vor allem in warmen Ländern mit unzureichenden hygienischen Bedingungen treten diese Krankheiten vermehrt auf.
Die Salmonellen-Arten, die in unseren Breitengraden am häufigsten anzutreffen sind, verursachen zumeist eine Magen-Darm-Infektion, eine sogenannte Salmonellen-Enteritis. Die Bakterien sind mehrere Monate überlebensfähig und passen sich ihrer Umgebung so gut an, dass sie selbst in eingetrocknetem und eingefrorenem Zustand nicht absterben.
Wie sehen die Symptome aus?
Die ersten Symptome zeigen sich relativ schnell – wenige Stunden bis drei Tage nach dem Verzehr des kontaminierten Lebensmittels: Wässrige Durchfälle, oft von starken Unterleibskrämpfen begleitet, Übelkeit, Erbrechen und teilweise auch hohes Fieber. Die Betroffenen fühlen sich zumeist schwer krank und geschwächt. Allerdings halten die unangenehmen Beschwerden nur wenige Tage an und die Patienten erholen sich rasch und folgenlos. Wie schwer die Symptome ausfallen, ist dabei sehr unterschiedlich. Besonders ältere Menschen und kleine Kinder leiden oft stärker unter dem durchfallbedingten Flüssigkeitsmangel. Sehr selten sind schwere Verläufe, bei denen die Bakterien eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen oder andere Organe befallen.
Einige Infizierte - besonders abwehrstarke Menschen - zeigen hingegen keinerlei Symptome. In diesen Fällen spricht man von einer stillen Salmonellen-Infektion. Nachweisen lässt sich der Erreger durch eine Stuhlprobe. Fällt diese positiv aus, ist der behandelnde Arzt verpflichtet, dies innerhalb von 24 Stunden dem Gesundheitsamt zu melden, denn eine Salmonellen-Vergiftung ist meldepflichtig.
Wie behandelt man eine Salmonellen-Enteritis?
In den meisten Fällen genügt es, auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr zu achten. Insbesondere bei Risikopatienten wie kleinen Kindern, älteren Menschen oder chronisch Kranken muss dies mitunter über die Vene geschehen, da sie schneller austrocknen können und ihnen der Flüssigkeitsverlust stärker zu schaffen macht. Antibiotika werden in der Regel nur verabreicht, wenn die Enteritis schwer verläuft oder die Patienten abwehrgeschwächt sind. Sie beeinflussen den Krankheitsverlauf ansonsten kaum positiv, verlängern jedoch die Salmonellen-Ausscheidung über den Stuhl. Zudem nimmt die Anzahl der Antibiotika-Resistenzen - bei denen diese unwirksam werden - auch bei Salmonellen-Vergiftungen stetig zu, so dass ein vorheriger Test auf eventuelle Resistenzen ratsam ist.
Wie lange besteht Ansteckungsgefahr?
Nachdem die Beschwerden abgeklungen sind, scheiden Erwachsene Patienten noch für circa drei bis sechs Wochen Salmonellen mit dem Stuhl aus. In dieser Zeit sind sie somit für andere noch ansteckend. Kinder unter fünf Jahren scheiden die Bakterien meist noch ein paar Wochen länger aus und sind dadurch auch länger ansteckend. Eher selten sind sogenannte Dauerausscheider, bei denen die Salmonellen länger als sechs Monate im Stuhl nachgewiesen werden können.
Übrigens:
Eine Impfung gegen die Magen-Darm-Infektion durch Salmonellen gibt es leider nicht. Beherzigt man jedoch einige Tipps – speziell im Bereich Hygiene – lässt sich eine Salmonellen-Infektion in den meisten Fällen verhindern.